Ein kultur- und zeitkritisches Forum

Das Forum wurde eingerichtet, um eigene Kommentare und Statements zu veröffentlichen. Es ist an der Zeit sich gegen Bevormundung, politische Selbstherrlichkeit und Unfähigkeit zu wehren. Ich lade jeden kritisch denkenden Menschen ein, seine Meinungen und literarischen Exzerpte auf dieser Seite zu präsentieren. Texte und Bilder bitte via E-Mail.

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Die Selbstherrlichkeit der Gefälligkeitsdemokraten ! 01-10-1998
oder die Verweigerung, Verantwortung zu übernehmen - von Joe W. Kollegger
 

Umfrage- und Gefälligkeitsdemokraten, den Bürgern entfremdete Politiker, nurmehr sich selbst verpflichtet fühlend, und willenlose Bürokraten aller Verwaltungsebenen schaffen den letzten Rest ihrer Verantwortung gegenüber der Öffentlichkeit ab. Sie zeichnen sich aus durch ihre Unfähigkeit zur Wertung: Ziele werden ersetzt durch Prozesse, Prozesse erscheinen wie Ziele, und treten als schillerndes Sprachkostüm auf. .

Die Sprache der Politik ist geprägt durch linguistische Hohlkörper, deren semantische Eindringtiefe bedeutungslos bleibt. Es sind rituale Gesänge mit phonetischen Solidarisierungsangeboten, mit dem Muster: "Ich bin einer von Euch....". Ein strategischer und machtpolitischer Minnegesang, der nur mehr dazu dient Umfragen und Statistiken bewusst zu manipulieren. Umfragen dienen der politischen Absicherung und Statistiken sind die fadenscheinigen Beweise ihrer Manipulation. Eine gesteuerte Legitimierung der Machtansprüche.

Ein apokalyptisches Szenarium für alle, die bereit wären kreative Visionen beizutragen, aber durch die Verweigerung der Umfrageakrobaten, Verantwortung zu übernehmen, gezwungen sind, entweder in Depressionen zu verfallen oder entnervt das Land zu verlassen.

Die Verantwortung wird zur "Grossen Unbekannten", oder falls diese dennoch das Licht der Welt erblicken sollte, wird sie wie ein heisses Eisen behandelt. "Nur nicht anfassen, man könnte sich daran die Finger verbrennen", ist auf dem Brett vor ihren Köpfen zu lesen. Sollte dennoch ein mutiger Entscheidungsträger, entgegen allen Absprachen, bereit sein über seinen eigenen Schatten zu springen, um Verantwortung zu übernehmen, so wird er entweder für unzurechnungsfähig erklärt, oder ihm wird der politische Schierlingsbecher überreicht. Politische Rangeleien, bei dem Parteienprestige vor Sachfragen steht, sind die logischen Konsequenzen.

Diese Haltung führt in eine "no future"-Kultur, in eine Landschaft der Platitüden und semantischen Analphabeten.

Niemandem scheint bewusst zu sein, dass es zu wenig ist ein kulturelles Erbe zu verwalten, vielmehr gilt es innovative und zukunftsweisende Zeichen zu setzen und nicht nur davon zu reden, die die leergewordenen kulturellen Inhalte mit Neuem auffüllt, um diese an die nächste Generation weiterzugeben. Es ist zu wenig, in Legislaturperioden und Prozentgewinnen zu denken.

Ich fordere alle Betroffenen auf, endlich ihrer Verantwortung gegenüber ihrem Land und den Kulturschaffenden bewusst zu werden und Aktivitäten zu setzen, die geeignet sind dieses trostlose Bild verblassen zu lassen.

 

Weitere Statements sind in Vorbereitung